Früher war alles besser

Früher war alles besser … oder nicht?

Zumindest war Weihnachten anders, weniger Geschenke, weniger Stress, einfaches Essen – nur eines gab es reichlich – SCHNEE! Spätestens Ende November hatten wir Schnee und das auch über die Festtage. Es ist ja nicht so, dass ich den Schnee vermisse – hatten wir dieses Jahr im Januar und Februar doch reichlich, besser gesagt Meterhoch. Zum Fest würde ich mir jedoch eine weisse Kulisse wünschen.

In meiner Kindheit war die erste Bescherung bei meiner Urgrossmutter, die die Familie mit selbst gestrickten Socken versorgte. Bereit im Januar wurde genadelt, den die Familie war gross. Bei Omi gab es Pfefferminztee und einen Christstollen mit vielen Rosinen, den sie schon im November backte. Der Gute musste ja mindestens 4 Wochen ziehen.

Im Anschluss ging es zu Oma und Opa – mütterlicherseits. Die zweite Bescherung und zum Essen gab es Würstl. Wiener, Wollwürste, Weisswürste, Dicke und Schweinswürstl mit Sauerkraut und eine riesige Schüssel Kartoffelsalat. Nach dem „Festmahl“ – ich hasste damals Würstl -ging es wieder nach Hause. Da unser VW Käfer im Winter abgemeldet wurde, ging es zu Fuss bzw. mit dem Schlitten wieder heim. Damals wurden meist nur die Hauptstrasse vom Schnee geräumt und auf den Nebenstrassen musste man durch den Schnee stampfen. 1962 habe ich mir Anfang Dezember beim Skifahren das Schienbein gebrochen und mein Bruder durfte mich mit dem Schlitten nach Hause ziehen.

Zuhause stand ein grosser Weihnachtsbaum mit Kugeln, Strohsternen, echten Kerzen und viiiiiiel Lametta. Und endlich gab es auch „die“ Geschenke die auf meiner Wunschliste standen. Es wurde gesungen, die Weihnachtsgeschichte von meiner Mutter vorgelesen und zum Abschluss ging es in die Christmette.

Wünsche euch eine schöne Adventszeit, legt man das Smartphone oder das Tablet aus der Hand und redet über alte Zeiten. Schmiedet Pläne und lacht zusammen – die Adventszeit ins stressig genug.

Das Muster auf meiner neuen Keksdose erinnert mich stark an Omas Dose, die doppelt so gross war. Es mussten ja auch „kiloweise“ die Weihnachtsplätzchen aufbewahrt werden. Ich habe die Dose etwas umfunktioniert, mit Moos befüllt und mit Zimtstangen, Zieräpfel, Tannenzapfen und Kerzen geschmückt.